In einer Welt voller Unwägbarkeiten ist es entscheidend, Vorkehrungen für die Zukunft zu treffen. Eine notarielle General- und Vorsorgevollmacht spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie ermöglicht es Ihnen, eine Person Ihres Vertrauens zu bestimmen, die in Ihrem Namen handeln kann, falls Sie dazu nicht mehr in der Lage oder auch nur verhindert sind. Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung, den Nutzen und die finanziellen Aspekte der notariellen General- und Vorsorgevollmacht.
Was ist eine General- und Vorsorgevollmacht?
Eine General- und Vorsorgevollmacht ist ein rechtliches Dokument, das einer von Ihnen benannten Person (dem/der Bevollmächtigten) erlaubt, Entscheidungen in Ihrem Namen zu treffen. Dabei entscheiden Sie selber, ob der/die Bevollmächtigte die Ausfertigung erst erhält, wenn Sie nicht mehr in der Lage sind Ihre Geschäfte zu regeln (z.B. aufgrund von Krankheit, Unfall oder altersbedingten Einschränkungen) oder Sie bereits sofort gegenüber Dritten vertreten darf.
Rechtliche Grundlagen und Umfang
Individuelle Gestaltung: Die General- und Vorsorgevollmacht ermöglicht es Ihnen, den Umfang der Befugnisse Ihres/Ihrer Bevollmächtigten genau festzulegen. Sie kann von alltäglichen finanziellen Entscheidungen bis hin zu wichtigen vermögensrechtlichen, persönlichen und gesundheitlichen Anordnungen reichen. Dabei regeln Sie im Innenverhältnis, in welchem Umfang und wann der/die Bevollmächtigte Sie vertreten soll. Sie geben Ihrer Vertrauenspersonen auch vor, was Sie in welcher Situation wünschen wie etwa durch eine Patientenverfügung.
Vermeidung einer gerichtlichen Betreuung: Mit einer Vorsorgevollmacht kann eine gerichtlich angeordnete Betreuung umgangen werden, was Ihnen und Ihren Angehörigen administrative Belastungen und mögliche Konflikte erspart und das „Vorsetzten“ von Ihnen unbekannten Personen als Betreuer, der Ihre Wünsche und Bedürfnisse nicht kennt.
Ausschluss der Vollmacht
Keine Sorge, höchstpersönliche Rechte, wie beispielsweise die Eheschließung- und scheidung oder die Erstellung von letztwilligen Verfügungen in Form von Testamenten, kann nie durch eine bevollmächtigte Person ausgeübt werden. Diese Rechte sind nicht übertragbar.
Warum ist die notarielle Beurkundung wichtig?
Die notarielle Beurkundung Ihrer General- und Vorsorgevollmacht bietet zahlreiche Vorteile:
Rechtssicherheit: Eine notarielle Beurkundung bestätigt die Echtheit Ihrer Unterschrift und Ihre Geschäftsfähigkeit zum Zeitpunkt der Unterzeichnung, was Ihrer Vollmacht zusätzliche Rechtskraft verleiht.
Schutz vor Missbrauch: Der Notar überprüft im Gespräch Ihre Verständnisfähigkeit und Absichten, um sicherzustellen, dass Ihre Entscheidung frei von äußeren Einflüssen und Missbrauch ist.
Zentrales Vorsorgeregister: Bei einer notariellen Beurkundung steht es Ihnen frei, die General- und Vorsorgevollmacht zum Zentralen Vorsorgeregister zu speichern. Sowohl das Betreuungsgericht als auch behandelnde Ärzte haben die Möglichkeit das Vorsorgeregister einzusehen, um das Vorhandensein von Vorsorgeregelungen abzurufen. Das schnelle Auffinden von Vorsorgeverfügungen im Notfall ist gewährleistet.
Anerkennung durch Institutionen: Notariell beurkundete General- und Vorsorgevollmachten werden von Banken, Behörden und anderen Institutionen wegen ihrer Authentizität und rechtlichen Gültigkeit bevorzugt anerkannt.
Individuelle Beratung und Anpassung: Der Notar berät Sie individuell, beantwortet Ihre Fragen und hilft Ihnen, eine passende Vorsorgevollmacht aufzusetzen.